Was sich im ersten Moment etwas komisch anhört, fand tatsächlich am Samstag den 31.05.2025 statt. Denn nach dem Volksradfahren des RV Altbach an Himmelfahrt haben einige Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Altbach noch nicht genug und starteten am Freitag den 30.05. pünktlich um 8:00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Altbach. Das Ziel: Die Feuerwehr Altbach in der Schweiz.

Am ersten Tag ging es erst einmal relativ eben und entspannt die ersten 35km auf dem Neckartalradweg in Richtung Kirchentellinsfurt. Ab hier sollte es dann langsam hügelig werden und bis zur Mittagspause in Hechingen waren nicht nur die Akkus der eBikes sondern auch die Waden der Akteure gefordert. Angekommen in Hechingen konnten dann die Akkus geladen und die Bäuche gefüllt werden. Es wurde schnell klar, dass trinken an den zwei Tagen sehr wichtg werden würde. Frisch gestärkt ging es nach etwa einer Stunde Aufenthalt weiter. Blauer Himmel, schöne Radwege und ein toller Blick auf die Burg Hohenzollern hoben die Laune und lenkten noch von der vor uns liegenden Distanz ab. Ungeplant, aber notwendig war ein zusätzlicher Ladestopp in Spaichingen. Bei kühlen Getränken ließ sich die Zeit im Schatten gut überbrücken, bevor es dann auf die letzten Kilometer zum Tagesziel nach Tuttlingen ging. Ein kleiner, aber feiner Umweg sorgte dabei nicht bei allen Teilnehmenden für Begeisterung und so erreichten wir das Hotel in Tuttlingen mit einer guten Stunde Verspätung. Praktischerweise war im Hotel ein griechisches Restaurant, in dem wir den Abend ausklingen lassen konnte.

Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück fast pünktlich um 9:07 Uhr auf die die zweite und finale Etappe unserer Reise. Die ersten Kilometer am Donauradweg entlang machten es allen einfach, sich wieder an Ihr Fahrrad zu gewöhnen. Kleine Anstiege unterbrachen immer wieder schöne Abfahrten bis wir schließlich die Grenze in die Schweiz überquerten. Nach 50km erreichten wir pünktlich zur Mittagszeit den Rheinfall bei Schaffhausen. Frisch gestärkt ging es auf die letzten Kilometer und irgendwo haben wir Zeit reingefahren, denn gegen 15 Uhr erreichten wir gut eine Stunde vor unserer Planung das Depot der Feuerwehr Altbach in Nürensdorf.

Die Schweizer Kameradinnen und Kameraden waren jedoch bestens vorbereitet und erwarteten uns bereits mit kühlen Getränken. Während wir nacheinander duschen gegangen sind, erklärten uns die Schweizer Ihren Fuhrpark und die Ihnen zur Verfügung stehenden Technik. Aber um die wichtigste Frage kamen sie natürlich nicht herum: Warum heißt die Feuerwehr in Nürensdorf eigentlich Feuerwehr Altbach? Das sei ganz einfach erklärte uns Tony Weiss, der Kommandant: Die Orte Nürensdorf mit ca. 6.000 Einwohnern und Brütten mit etwa 2.000 Einwohnern hätten eine gemeinsame Feuerwehr mit je einem eigenen Depot und durch beide Orte fließt der „Altbach“, daher der Name.

Nach einer Tour im Tanklöschfahrzeug durch das Ausrückgebiet gab es ein typisches schweizerisches Abendessen und wir ließen den Abend bei Gesprächen rund um die Feuerwehr ausklingen. Doch ein weiteres Highlight hat noch auf uns gewartet. Die Nacht in einer echten Zivilschutzanlage. Das Besondere: Mit unserem Aufenthalt übernimmt die Feuerwehr Altbach fortan die Pflege und Wartung von der Gemeinde Nürensdorf und wird die Zivilschutzanlage nun Schritt  für Schritt wieder in einen Zustand versetzen, dass hier jederzeit Personen Unterschlupf bekommen können. Wir waren also die Versuchskaninchen.

Nach unserer Nacht im Bunker ging es mit Tony zu Sergio und seiner Frau nach Hause zum Frühstück. Die zwei haben eine große gedeckte Tafel für uns vorbereitet mit allem, was das Herz begehrt. Eine Unglaubliche Gastfreundschaft, die sich nur schwer in Worte fassen lässt, wurde uns bei unserem Aufenthalt zuteil. Nun ging es aber langsam ans Abschied nehmen und Tony brachte uns zusammen mit Sergio an den Bahnhof. Der Zug aus Stuttgart kommend kam mit rund 10min Verspätung am Bahnhof in Zürich an und hat ihn immerhin pünktlich mit uns verlassen. Und wie das so bei der Bahn ist, wollte die Klimaanlage in unserem Wagen nicht. Den Vorschlag der Zugbegleitung in Horb auszusteigen und den nächsten Zug zu nehmen, lehnten wir dankend ab und quetschten uns für die letzten 45min in einen überfüllten anderen Waggon. Von Stuttgart aus ging es dann zurück nach Altbach, wo wir unsere Fahrräder wieder in Empfang nehmen konnten. Diese wurden per Transporter aus der Schweiz zurückgebracht, da die Bahn nicht so viele Räder transportieren kann. So kamen auf unserer Fahrt von Altbach zur Feuerwehr Altbach in der Schweiz insgesamt rund 1.700 km für das Stadtradeln 2025 zusammen.

Abschließend ein herzliches Dankeschön an die Kameraden Andreas für das Fahren des Transporters und Götz für die Bereitstellung des selbigen.