„Schwerer Unfall mit zwei eingeklemmten Personen unter Stahlplatten und starke Rauchentwicklung im Umfeld in einem Industriebetrieb, kommen Sie schnell!“ – so lautete am vergangenen Montagabend ein Notruf.
Zum Glück nur eine Übung, bei der die Koordination mehrerer Einsatzabschnitte und das Zusammenspiel verschiedener Feuerwehren trainiert wurden.
Im Ernstfall ist es immens wichtig, dass die Rettungsarbeiten vor Ort koordiniert und strukturiert ablaufen und sofort eine Einsatzleitung definiert wird. Diese trägt an der Einsatzstelle die Gesamtverantwortung und ist für den Einsatzerfolg verantwortlich. Bei größeren Einsatzstellen ist das eine umfangreiche Aufgabe und eine nicht zu unterschätzende Verantwortung, die dem Einsatzleiter obliegt. Die Einsatzstelle mit den abzuarbeitenden Einsatzmaßnahmen, den Einsatzmitteln und den Einsatzfahrzeugen wird dabei in verschiedene Abschnitte aufgeteilt, um überschaubare und beherrschbare Partitionen zu erhalten. Die Einsatzleitung, die bei größeren Einsatzstellen meist aus mehreren Kräften besteht, muss sich ebenfalls strukturieren, um die anfallenden Aufgaben zielgerichtet und effizient zu bewältigen.
Die Zusammenarbeit von verschiedenen Wehren, Kameraden und Kameradinnen, die sich nicht kennen und noch nie miteinander gearbeitet haben, ist dabei besonders wichtig. Bei unserer Übung mussten die Altbacher und Deizisauer Wehren gemeinsam zwei Schwerverletze Personen bergen, die unter umstürzenden Stahlplatte begraben und eingeklemmt wurden. Hierzu wurde ein Einsatzabschnitt mit den Hilfeleistungslöschfahrzeugen beider Wehren gebildet. Gleichzeitig wurde eine Rauchentwicklung auf dem Betriebsgelände gemeldet und es wurde festgestellt, daß in unmittelbarer Nähe Gefahrstoffe gelagert sind. Weiterhin musste eine Wasserversorgung vom Neckarkanal aufgebaut werden. Dieser Bereich der Brandbekämpfung war der zweite Einsatzabschnitt, bei dem die Löschfahrzeuge aus Altbach, Deizisau und das Drehleiterfahrzeug aus Plochingen von der Einsatzleitung und der Abschnittsleitung zu koordinieren waren.
Mit dieser Alarmübung können nun wichtige Erkenntnisse für zukünftige Realereignisse gezogen und besprochen werden. Zudem können Abläufe, während eines solchen eventuellen Einsatzes, weiter verbessert werden.
Diese Übung zeigte aber auch die bereits vorhandene überaus gute Zusammenarbeit aller Beteiligten der drei Nachbarwehren Altbach, Deizisau und Plochingen. Sie konnte weiter gefestigt und ausgebaut werden.
Herzlichen Dank an die Kameraden aus Deizisau für die Vorbereitung und Planung und an die Fa. Roleff für die Möglichkeit, auf dem Firmengelände üben zu dürfen. Natürlich auch ein herzliches Dankeschön für die gute Verpflegung nach der Übung. Zum Schluss gilt allen Beteiligten ein ganz besonderer Dank für ihr großes
Engagement. Sind diese Feuerwehrleute es letztendlich, auf die sich die Bürger 365 Tage rund um die Uhr im Jahr immer verlassen können.
Text: Götz Schleith