Am vergangenen Wochenende wurde das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Altbach, nach einem grundlegenden Umbau und einer Erweiterung um ein komplettes Stockwerk, feierlich seiner neuen Bestimmung übergeben. Das eingeschossige Gerätehaus wurde im Jahre 1974 errichtet. Schon damals war es wichtig, die Anfahrtszeiten der Feuerwehr zu den Einsatzstellen so kurz wie möglich zu halten. Der Standort zum Bau des Gerätehauses an zentraler Stelle mitten im Ort, direkt vor der Schule, wurde von Ortsbaumeister Sihler wesentlich geprägt. Schon damals plante er nach modernsten Gesichtspunkten, die in ihren Grundzügen auch 50 Jahre später noch aktuell sind. Bei den Überlegungen zum Bau eines neuen Gerätehauses, dass den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht, war schnell klar, dass die damalige Standortentscheidung sehr weitsichtig und genau die richtige war. Auch nach 50 Jahren konnte kein besserer Standort gefunden werden, die Anfahrtszeiten in alle Richtungen des Gemeindegebietes sind von der Hofstrasse aus ideal.

Im Jahr 2019 wurde der Bau eines neuen Gerätehaus in den Feuerwehrbedarfsplan der Kommune aufgenommen. Nachdem der Standort definiert war wurde mit den Planungen begonnen.

Aufgrund der langfristigen Überlegungen für die Nutzung des gesamten Geländes, der Schule mit Altbau, Mittelbau und Neubau, war klar, dass auch die Altbacher Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes mit seinen Räumen aus der alten Schule ausziehen muss und eine neue Heimat benötigt. Mit einer Machbarkeitsstudie wurde überlegt, beide Organisationen in einem Gebäude unterzubringen, das zugleich als Lagezentrum im Katastrophenfall dienen soll.

Der Gemeinderat beschloss im Jahr 2020 einstimmig mit der Sanierung des bestehenden Gebäudes und der gleichzeitigen Aufstockung um ein Stockwerk ein Rettungszentrum zu errichten, das den Anforderungen des Gesetzgebers in den nächsten Jahrzehnten gerecht wird und beide Organisationen sowie die Bedingungen für eine Lagezentrum im Ernstfall, unter einem Dach vereint.

Am vergangenen Freitag wurde nun das neue Gebäude am alten Standort in einem feierlichen Akt an die Feuerwehr und das Rote Kreuz übergeben. Neben zahlreichen geladenen Gästen aus Altbach und der näheren Umgebung, neben Mitgliedern des Gemeinderates, der Vereine, Kirchen und Abordnungen der Nachbarwehren aus Plochingen und Deizisau, kamen auch Andreas Schwarz, Vorsitzender der Landtagsfraktion der Grünen in Baden-Württemberg und Dr. Sebastian Schäfer, Abgeordneter des Wahlkreises Esslingen der Grünen im deutschen Bundestag. Bürgermeister Funk betonte in seiner Rede, dass die Gemeinde Altbach mit rund 4,7 Mio Euro eine wegweisende Investition für die Zukunft und die Sicherheit der Bürger getätigt habe. In einer durchaus schwierigen Zeit ist es gelungen, den Termin- und vor allem den Kostenplan einzuhalten. Herr Funk bedankte sich bei Herrn Architekt Germaschewski und bei allen beteiligten Firmen für die hervorragende Zusammenarbeit, für die jederzeit gute Koordination und für konstruktive Lösungsfindungen bei Problemen. Das Ergebnis könne sich sehen lassen und zeige, dass Projekte erfolgreich zu realisieren seien, wenn alle an einem Strang ziehen, so Herr BM Funk in seiner Rede. Zwei Herren wurden besonders erwähnt, ihnen gebührt ein besonderer Dank. Kdt. Tobas Herlein und Gerätewart Markus Steeg begleiteten das Projekt mit einem sehr hohen persönlichen Engagement und einem extrem hohen zeitlichen Aufwand. Sie überwachten die Arbeiten vor Ort und haben damit maßgeblich zur Einhaltung des Terminplanes beigetragen. Herr Funk überreichte beiden Geschenkkörben und Gutscheine für einen Aufenthalt im Hotel St. Florian der Feuerwehren am Schluchsee. Die komplette Feuerwehr schließt sich dem Dank herzlich an.

In seiner Rede ließ Kdt. Herlein humorvoll die letzten 74 Wochen der Umbauzeit Revue passieren. Eine derartige Renovierung im laufenden Betrieb war eine Herausforderung für alle, die Funktionsfähigkeit der Feuerwehr mitten in der Baustelle war aber zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.

Stephan Gehringer, 1. Vorsitzender des DRK Altbach und Architekt Peter Germaschewski betonten in ihren Reden ebenfalls die gute Zusammenarbeit. Das DRK sei froh, nun alle Räumlichkeiten und Fahrzeuge unter einem Dach vereinen zu können und für viele Jahre gut gerüstet zu sein. Peter Germaschewski brachte den Dank seines Unternehmens mit einem Scheck zum Ausdruck , den er Kdt. Herlein überreichte. Der Geldbetrag wird mit Sicherheit eine gute und sinnvolle Verwendung im neuen Haus finden.

Mit einem gemeinsamen „Knopfdruck“ haben Funk, Herlein, Gehringer und Germaschewski den ersten Einsatz ausgelöst und das Gebäude seiner wirklichen Bestimmung übergeben.

Alle Gäste konnten im Anschluss das neue und komplett sanierte Haus besichtigen, mit guten Gesprächen im neuen Saal ist der Abend, dem Anlass würdigend, feierlich ausgeklungen.

Am Samstag konnten sich die Altbacher Bürgerinnen und Bürger vom neuen Gerätehaus inspirieren und begeistern lassen. Der Einladung zum Tag der offenen Tür folgten zahlreiche Gäste und ließen sich die neuen Räume von den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und des DRK erklären. Herzlichen Dank an das DRK aus Esslingen für die hervorragende Verpflegung mit Gulasch und Maultaschen, ein besonderer Dank gilt dem Organisationsteam für die Planung der beiden Tage.

Die Kameradinnen der Feuerwehr und des DRK bedanken sich für die weitsichtige Entscheidung der Verwaltung und des Gemeinderates und freuen sich auf eine weiterhin sehr gute Zusammenarbeit, nunmehr unter einem Dach.

 

Text: Götz Schleith